Wilde Kräuter

Blumenwiese

Wilde Kräuter liegen im Trend, und mit ihnen Kochbücher, Menüvorschläge, Kochkurse, Kräuterwanderungen, Schwerpunkte in Zeitungsbeilagen und Anbautipps.

Gut so! Wilde Kräuter sind aber viel zu wertvoll, um eine reine Modeerscheinung zu sein und wie eine Sternschnuppe am Gourmethimmel kurz aufzuleuchten und gleich wieder zu verlöschen. Bis kurz nach dem 2. Weltkrieg wussten viele Menschen noch, welche Pflanzen aus Wald und Wiese den Speisezettel bereichern konnten. Die Leute waren arm und es gab nicht viel. Dass dieses Arme-Leute-Essen jetzt in Spitzenrestaurants serviert und viel Geld dafür bezahlt wird, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Was hat es nun mit diesen Wildkräutern auf sich? Nun, eine ganze Menge. Sie enthalten wesentlich mehr Eiweiß, Kohlehydrate, Mineralien und Vitamine als herkömmliches Gemüse. Sie unterstützen den Stoffwechsel und damit die Fähigkeit, zu entschlacken. Chlorophyll fördert die Zellatmung, den Zellstoffwechsel und die Bildung von Hämoglobin. Magnesium ist außerdem ein Enzymaktivator, und Enzyme sind an allen wesentlichen Prozessen in unserem Organismus beteiligt.

Es gibt also viele gute Gründe, regelmäßig frische Wildkräuter zu sich zu nehmen. Am besten, man beginnt mit einer Frühjahrskur zur Entschlackung. Ein Pflanzensaft ist schnell gemacht: eine Handvoll frischer Kräuter mit 1cl Wasser im Mixer zerkleinern, noch 1cl Wasser dazugeben, abseihen und morgens auf nüchternen Magen trinken. Dabei sollten die einzelnen Kräuter nicht gemischt werden, das heiß man nimmt jeden Tag ein anderes Kraut.

Benützen kann man Brennesselspitzen, Löwenzahnblätter, Bärlauchblätter, Birkenblätter, Borretschblätter, Johanniskraut, Gänsefingerkraut, Petersilie, Spitzwegerichblätter und Stangensellerieblätter.

Wer keinen Zugang zu frischen Kräutern hat, kann diese Pflanzensäfte auch kaufen, in Bioläden oder Apotheken. Diese Trinkkur kann bis zu vier Wochen lang gemacht werden.

[Quelle: Kveta Simkova, Ernährungsberaterin]

Wilde Kräuter kann man nicht nur als Saft trinken, sondern auch getrocknet als Tee, und vor allem kann man sie essen! Es gibt eine Fülle köstlicher Rezepte. Also, besorgt euch Kochbücher, macht euch auf zu Kochkursen und Kräuterwanderungen, um diese oft als Unkräuter missachteten Pflanzen gut kennenzulernen. Eine gewisse Pflanzenkenntnis ist unabdingbar, um Verwechslungen auszuschließen. Wer zu Allergien neigt, soll unbedingt auch testen, welche Pflanzen jeweils verträglich sind.

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Viel Spaß dabei!